Mit zwölf kam sie in einem evangelischen Jugendheim zum Haschisch, mit dreizehn in einer Diskothek zum Heroin.
Sie wurde süchtig, ging morgens zur Schule und nachmittags mit ihren ebenfalls heroinabhängigen Freunden auf den Kinderstrich am Bahnhof Zoo, um das Geld für die Droge zu beschaffen.
Ihre Mutter bemerkte fast zwei Jahre lang nichts vom Doppelleben ihrer Tochter.
Ich habe das Buch heute zu Ende gelesen, um genau zu nehmen habe ich es in wenigen Tagen geradezu verschlungen. Es ist schon merkwürdig, wie eine Story, die in der Realität jeden Tag hunderte mal ihren Lauf nimmt einen Menschen dermasen in seinen Bann ziehen kann. Ein großteil der im Buch beschriebenen Lebensgeschichte ist mit einer fast schon erschreckenden Offenheit geschrieben, selten wird ein Blatt vor den Mund genommen, und das ist auch ganz gut so, alles andere würde in diesem Zusammenhang befremdlich und aufgesetzt wirken.
Dem Leser wird vielleicht zum ersten mal ein klein wenig klar was es für einen Drogensüchtigen bedeutet „abhängig“ zu sein, warum es so schwer ist einen Entzug durchzuhalten und welche Umstände einen überhaupt erst zu den Drogen führen. Für einen geistig stabilen Menschen ein toller Einblick in eine andere Welt die man aber selber nie erleben möchte, für einen labilen Menschen (ich rede hier nicht von Verrückten, sondern einfach Menschen die sich in ihrem Leben nicht schlüssig sind, während der Pubertät oder während eines seelischen Tiefs…) birgt das Buch jedoch zahllose wirklich gefährliche Ideen.
Alles in allem ein Buch das man gelesen haben sollte, ob es eine gute Idee ist das Buch bereits in der Schule durchzunehmen lasse ich mal dahingestellt sein.