NERDHAVEN

...blogging since 1999.

Ich probier mich ja derzeit an einer Art papierlosem Büro, heißt, ich scanne erstmal alle Rechnungen der vergangenen Jahre ein. Da mein schöner Multifunktionsdrucker nunmal nur einen Flachbettscanner hat und ich mir nicht extra dafür einen Dokumentenscanner mit Einzug kaufen wollte, gestaltet sich das Ganze entsprechend mühsam.

Was ich damit sagen will? Bevor ihr sowas macht, kauft euch einen Dokumentenscanner.

Ich muß zugeben das ich seit ein paar Wochen um Google+ herumschleiche. Vor allem mit dem Hintergrund das mein Blog immer mehr zur Link- und Snippetsammlung verkommt und sich mein virtuelles Leben immer mehr in Social Networks, bzw. im konkreten Fall auf Facebook, abspielt.

Da mir Facebook aber zu geschlossen und viel zu böse (siehe Nutzungsbedingungen) ist, käme es als „Blogersatz“ für mich nicht in Frage.

Bei Google+ sieht das Ganze schon etwas anders aus. Auch wenn Google weiterhin der amerikanische Suchmaschinenriese mit dem unstillbaren Datenhunger ist, lesen sich die Nutzungsbedingungen doch um einiges besser. Vor allem folgender Absatz sticht heraus:

Bei einigen unserer Dienste können Sie Inhalte einstellen. Sie behalten alle bestehenden gewerblichen Schutzrechte an den Inhalten, die Sie in unsere Diensten einstellen. Kurz gesagt: Was Ihnen gehört, bleibt auch Ihres.

Davon abgesehen bedient es sich ganz nett und ich könnte neben meinen YouTube Videos auch gleich meine Bilder dort parken. Ein schönes All-in-One Paket also das noch den, nicht zu unterschätzenden, Vorteil hätte quasi völlig wartungsfrei zu sein.

Was hindert mich also noch daran die Zelte abzubrechen und zu Google+ umzuziehen? Vielleicht die Tatsache das dieses Blog seit nun bereits über 12 Jahren sowas wie mein virtuelles Zuhause ist... Vielleicht aber auch das Gefühl Herr über seine Daten zu sein… Nicht auf Gedeih und Verderb dem Willen eines Großkonzerns ausgeliefert zu sein... und zuletzt der Fakt das meine Freunde bei Facebook sind und eben nicht bei Google+ aber das kann sich ja noch ändern.

Egal wie ich mich letztendlich entscheiden würde, die Domain bleibt und mein Blog würde ich vermutlich archivieren und weiterhin als statische Seite online halten.

So meine Freunde der Nacht, es ist mal wieder soweit, Weihnachten steht vor der Tür. Und so wünsche ich allen meinen verbliebenen Lesern ein frohes Fest im Kreise eurer Lieben.

Wie ich vor ein paar Tagen erfahren mußte, wurde mein Lieblingswebhoster nun an die HostEurope Group verkauft.

Als kleinem Kunden ohne große Ansprüche könnte mir das eigentlich egal sein, aber irgendwie wurmt es mich doch sehr, da ich mit domainFactory immer auch etwas persönliches verbunden habe. Ein eigenständiges, mittelständisches, bayerisches Unternehmen deren Geschäftsleitung sich immer sehr um die Kundenzufriedenheit und das Wohlergehen der Mitarbeiter gesorgt hat. Bei dem man immer spürte das hier Menschen agieren denen das was sie tun am Herzen liegt und die immer mit gutem Augenmaß handelten.

Auch wenn sich, wider erwarten, keine negativen Folgen der Übernahme zeigen sollten, habe ich mir zumindest schonmal einen Plan B zurechtgelegt. Man weis ja nie.

Wenn wir schon beim Thema sind… das meiste was man dazu von den Bürgern in Deutschland hört sind Dinge wie „das war uns doch schon lange klar“ oder „die sollen doch mit meinen Daten machen was sie wollen, das tun sie ja eh…“ oder „Prism?“. Um es mal in einfachen Worten auszudrücken: die Mehrheit in Deutschland hat offensichtlich den Knall noch nicht gehört. Anders kann ich mir die ganzen Dauer-Whatsappenden und exzessiv facebookenden Leute in meiner Umgebung auch nicht erklären. Und immer wieder diese Blicke wenn ich erkläre das ich kein Whatsapp installiert habe und vor allem warum.

Ich für meinen Teil möchte nicht auf allen Komfort verzichten den mir diverse Onlinedienste so bieten Ich möchte auch mein OS X nicht gegen ein Debian Linux tauschen oder mir einen eigenen Server mit Owncloud hinstellen. Aber ich achte seit jeher sehr darauf was ich irgendwo publik mache und ich bin momentan auch dabei meine interne Organisation etwas umzustellen, z.B. weg von FastMail.fm und Google Adressbuch/Kalender Sync hin zu deutschen Dienstleistern wie Posteo (ein Dankeschön für den Tipp geht an FuWaForestFilms).

Meine E-Mails laufen bis zum Mailserver über eine verschlüsselte Verbindung, dahinter siehts dann allerdings Mau aus. OpenPGP/GNUPG hab ich mal ausprobiert, leider ist sowohl das installieren als auch die Konfiguration, trotz aller Tutorials, nichts für Anfänger, daher ist hier die Hürde den Leuten die Notwendigkeit zu vermitteln sehr hoch. Ich konnte zumindest in den drei Jahren in denen es installiert war, mangels kompatiblem Empfänger, nicht eine einzige verschlüsselte Mail versenden. Einfacher hat man es hier mit S/MIME. Leider gibt es auch hier noch keinen einfachen Weg für wenig oder kein Geld ein identitätsbestätigtes Zertifikat zu erhalten. Und auch sonst ist die Beantragungsprozedur für so ein kostenloses Zertifikat bei den meisten Anbietern ein ziemlicher Akt. Es gab da mit Cacert ja mal einen schönen Ansatz, aber irgendwie ist die ganze Geschichte wohl ziemlich im Sande verlaufen.

Einen adequaten Ersatz für Dropbox habe ich leider auch noch nicht gefunden. Strato HiDrive sieht zwar ganz nett aus, aber die App ist nicht grad das Wahre und die Verbreitung des Dienstes auch nicht sehr groß.

Für SMS bietet sich TextSecure und fürs InstantMessaging Threema an.

Wer noch ein paar Anregungen benötigt kann sich ja mal auf Prism-Break umsehen auch wenn dort nur freie und quelloffene Softwar empfohlen wird.


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