Das kann dauern
Diesen Beitrag auf Friendica kommentieren.
Diesen Beitrag auf Friendica kommentieren.
Nachdem ich gestern noch den „OS X Yosemite Clean Installation Marathon“ hinter mich gebracht habe, muß ich sagen das ich das neue Design richtig gelungen finde. Ich hatte da ja schwerste Bedenken. ;)
Lediglich die stellenweise noch vorhandenen Interface-Inkonsistenzen finde ich weniger schön.
Es gibt ja einige Menschen die sich mit weisgottwas für Vorstellungen einen Mac kaufen. Schnell soll er sein, sicher, stabil, kompatibel, selbsterklärend und am besten noch die eigene Dummheit automatisch kompensieren. Wenn diese Leute dann irgendwann mal wieder auf dem Boden der Tatsachen ankommen macht sich schnell die Ernüchterung und die Erkenntnis breit das der Mac vielleicht auch nur ein Stück Technik ist. Der nächste logische (oder unlogische) Schritt dieser Leute ist meist der Gang in irgendein Mac Forum um seinem Frust Luft zu machen.
Aber es gibt ja auch noch genug Leute die sich mit realisitischen Vorstellungen einen Mac kaufen. Daher möchte ich euch gerne an meinen Erfahrungen der letzten Monate teilhaben lassen.
Wie ihr vielleicht wisst besitze und nutze ich einen MacMini, mit dem ich, nach dem Kauf im September letzten Jahres, sehr viel Ärger hatte und quasi von einer Enttäuschung in die nächste geschlittert bin. Das ganze gipfelte dann im Februar diesen Jahres darin das ich einen neuen Mini bekam der zwischenzeitlich auch schon einen Logic Board Tausch hinter sich hat. Seit rund 4 Monaten läuft die Kiste nun rund. 5 Monate sind es insgesamt die ich mit der Nutzung zugebracht habe.
Man könnte annehmen das mich die ganze Sache in meiner Euphorie gebremst, wenn nicht gar ernüchtert hat, aber ich muß dazu sagen das ich nie wirklich sowas wie Euphorie empfunden habe. Das liegt vielleicht auch daran das ich von Anfang an wußte das auch Apple nur mit Wasser kocht (auch wenns von Steve jeden morgen gesegnet wird) und keine Wunder vollbringen kann. Dieser „Boah ey“ Effekt blieb bei mir also größtenteils aus, wobei das nicht heißt das ich mich nicht an Expose oder dem Trichtereffekt aufgeilen kann. :D
Kurzum, ich hab das bekommen was ich wollte. Einen kleinen schnuckeligen, leisen, stromsparenden Rechner mit, für diese Bauart, guter Perfomance. Ein Betriebssystem das nicht perfekt ist, aber sehr stabil und in Nutzerfreundlichkeit und verwendeter Technologie Windows XP einiges vorraus hat. Und mehr wollte ich auch nicht. Alles was da noch oben drauf kommt ist quasi ein Bonus an dem ich mich zusätzlich erfreuen kann. :)
Ich hatte nie wirklich große Probleme mit Windows XP, ich hatte in den ganzen Jahren vielleicht 2 oder 3 Bluescreens und war eigentlich ganz zufrieden. Was mich dazu bewegt hat einen Mac zu kaufen war eher der Reiz des anderen und vor allem ist man nach einer gewissen Zeit im IT Bereich auch über die „Ich-bastel-gerne“ Phase hinaus und möchte gar nicht mehr so viel mit Systemkonfiguration am Hut haben. Früher hat es Spass gemacht neue Programmversionen zu installieren, den Update Routinen zuzuschauen oder nach einem Windows Update das halbe System neu zu konfigurieren, heute ist es für mich nur noch Arbeit und zwar keine die ich gerne mache. Beim Mac klicke ich auf „Software Update“ und nach einem Neustart kann ich mich an den vielen kleinen Bugfixes erfreuen die einem so nebenher auffallen. Bei Windows mache ich das selbe, nur das es danach meist nicht besser sondern, wenn überhaupt, schlechter läuft. Zum Beispiel war es für mich ein Ding der schieren Unmöglichkeit das ein Rechner nach einem Betriebssystemupdate schneller ist als vorher.
Was mich am Mac stört sind Kleinigkeiten, so fehlt mir die Möglichkeit dem Finder das Abkürzen der Dateinamen auszutreiben. Außerdem nervt es mich etwas das es so wenig gute Freeware für den Mac gibt, fast alle wirklich guten Programme sind Shareware, klar kosten die meisten Programme nicht die Welt aber hier mal 30 Euro und da mal 40 Euro, das läppert sich ganz schön zusammen. Was mich am meisten getroffen hat war das fehlen einer nativen ODT fähigen Textverarbeitung, das ist auch der einzige Grund warum ich zum Briefe schreiben und Textverarbeitung generell auf meinen Windows Laptop angewiesen bin, aber einige Firmen haben ja schon entsprechende Filter angekündigt, es ist also nur noch eine Frage der Zeit. Und wenn wir schon bei fehlender Software sind, IrfanView fehlt mir gewaltig. Die OS X Vorschau kann zwar einiges (Drehen, schneiden, Fabrkorrektur), aber so simple Sachen wie skalieren nicht, warum? Naja, vielleicht wirds noch nachgeliefert.
Das der Mac gefühlt langsamer ist als ein vergleichbarer WinPC stimmt imho, das liegt aber nicht an der Hardwarearchitektur sondern daran wie die GUI implementiert wurde, bei reinen Berechnungen wie Video Rendering steht der Mac dem PC in nichts nach. Und wenn man sich mal anschaut was Windows Vista für die selbe Window-Technik für Systemanforderungen vorraussetzt, kann man erahnen wie viel Genialität Apple in seine GUI hat einfliessen lassen.
So, nachdem ich die Favoriten nach einigem suchen importieren konnte bin ich nun seit einer guten Stunde mit Safari im Web unterwegs. Ist ok, also nichts was einen vom Hocker reisst, aber eben schneller als Firefox. Und nach ein bißchen herumkonfigurieren kann ich auch in Safari mit den Daumentasten meiner Maus innerhalb von Webseiten Vor- und Zurück springen.
Was einem gleich auffällt ist die Tatsache das die CPU Last beim surfen merklich niedriger ist und die das die Arbeitsspeicherauslastung nicht permament am Limit läuft. Doch doch, durchaus angenehm das Ganze. :)
So, nachdem ich ein wenig Erfahrungen sammeln durfte gibt es hier mal eine aktualisierte Liste der von mir zur Zeit eingesetzten Software:
Noch eine kurze Erklärung zu den einzelnen Posten.
Mail.app ist zwar toll für den Standarduser, bietet aber für den Mailjunkie imho zu wenig, außerdem ist es praktischer da ich mich so nicht umgewöhnen muß wenn ich mal am Laptop arbeite.
Cyberduck ist auch ein schönes FTP Tool, aber ich vermisse doch sehr die 2-Pane View, dieses ständige Geraffel mit den offenen Finder Fenstern ist mir zu nervig, außerdem, das Transmit Dashboard Widget rockt. Jetzt brauch ich nur noch Geld für die Lizenz. ^^
Textwrangler war ja von Anfang an eh mehr eine Übergangslösung. Zur Auswahl standen skEdit und Textmate, da ich an Sprachen nur HTML, CSS, PHP und JavaScript benötige reicht skEdit hier, und auch sonst find ich die Funktionen für den HTML-Writer nützlicher. Die Idee mit dem integrierten FTP Client zum direkten bearbeiten von Remote-Files ist zwar toll, taugt aber noch nicht wirklich was, viel zu buggy, langsam und der nicht vorhandene TLS Support tun sein übriges.
CocoVieX wird nicht mehr weiter entwickelt. Es war zwar genau das was ich gesucht hatte, aber in der aktuellen Version kommt es nicht mit großen Verzeichnissen klar, daher ist zumindest mittelfristig die eingebaute Vorschau von OS X mein Freund.
Office mäßig siehts leider immer noch sehr schlecht aus, zumindest wenn man eine vernünftige Textverarbeitung sucht die den OpenDocument Standard unterstützt. OpenOffice unter X11 ist zwar eine Möglichkeit, aber leider eine ziemlich miese. Die aktuelle Version von NeoOffice kann zwar OpenDocument Files öffnen, aber nicht im selben Format speichern. Und die restlichen Anwendungen die es da noch gibt beharren lieber auf ihr eigenes proprietäres Format. Daher werd ich Textverarbeitung auch weiterhin nur am Laptop betreiben können. Bevor ihr fragt warum ich unbedingt OpenDocument Support brauche, ich hab erst letztens alle meine Dokumente in ODT konvertiert um endlich mal ein einheitliches Format zu haben. Würde Mellel ODT unterstützen wäre das meine erste Wahl.
Meine OS X Softwarecollection wird allmälich vervollständigt, aktuell im Einsatz ist folgende Software:
Bis auf TextWrangler bin ich so ganz zufrieden, bei TextWrangler fehlen mir einfach die HTML Editor typischen Tastenkürzel und die HTML Base Tags um die Arbeit zu erleichtern. Als nächstes werd ich mir vermutlich mal die Delicious Library anschauen, damit ich meine Film Sammlung endlich mal gescheit organisieren kann.